Kirchengemeinden als Klimaschutzakteurinnen

Die Unterstützung von kollektivem Pro-Umwelthandeln im kirchlichen Kontext

von Anne-Kristin Römpke

Abstract. Kirchengemeinden in Deutschland agieren (wieder) verstärkt als Klimaschutzakteurinnen. Umweltkreise analysieren die eigene Gemeinde nach öko-fairen Kriterien und gestalten sie schrittweise um (zum Beispiel innerhalb des Umweltsiegels »Grüner Hahn«). Umweltthemen finden sich in Predigten und Projekten (zum Beispiel Klimafasten) und auch bei Demonstrationen sind Gemeinden aktiv. Aus umweltpsychologischer Sicht sind Kirchen vielversprechende Orte für sozialen Wandel. Globale Umweltprobleme sind kollektiv verursacht und können entsprechend nur durch das kollektive Handeln vieler eingedämmt werden. Kirchengemeinden handeln vor Ort und sind gleichzeitig Teil eines deutschlandweiten bzw. globalen Netzwerkes christlicher Gemeinden. Das kollektive Wirkpotenzial im Umweltschutz ist entsprechend groß. Der Artikel betrachtet die Vorteile dieser verschiedenen Identifikationsebenen innerhalb von Kirche anhand der Faktoren Eigengruppennormen und kollektive Wirksamkeitserwartungen und zeigt Umsetzungsmöglichkeiten für die Gemeindearbeit auf.

In einfachen Worten. Kirchengemeinden in Deutschland sind verstärkt im Klimaschutz aktiv. Umweltkreise analysieren die eigene Gemeinde nach öko-fairen Kriterien und gestalten sie schrittweise um. Umweltthemen finden sich in Predigten und Projekten, und auch auf Demonstrationen sind Gemeinden aktiv dabei. Aus umweltpsychologischer Sicht sind Kirchen vielversprechende Orte für sozialen Wandel. Globale Umweltprobleme sind durch viele verursacht und können entsprechend nur durch das Handeln vieler eingedämmt werden. Kirchengemeinden handeln vor Ort. Gleichzeitig sind sie Teil eines deutschlandweiten und globalen Netzwerkes an christlichen Gemeinden. Die gemeinsamen Möglichkeiten, etwas zu bewirken, sind entsprechend groß. Der Artikel betrachtet die Möglichkeiten von Kirchengemeinden im Klimaschutz anhand von zwei umweltpsychologischen Faktoren: Eigengruppennormen und kollektive Wirksamkeitserwartungen. Es werden Umsetzungsmöglichkeiten für die Gemeindearbeit aufgezeigt.

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Illustration: Jai Wanigesinghe

Anne-Kristin Römpke ist Promovendin in der Sozial- und Umweltpsychologie an der Universität Leipzig und Mitglied der Initiative Psychologie im Umweltschutz. Sie gibt regelmäßig Workshops für Umweltgruppen. Sie ist Koordinatorin des Projekts »Gemeinde N« und seit 2020 Umweltreferentin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837978018-283